ADR-News

(Aktuelle Informationen zu Mediation und Konfliktmanagement)

Waage Hannover erhält den WinWinno der Internationalen Mediationsvereinigung DACH

Am 07.05.2011 wurde die Waage Hannover auf den Internationalen Mediationstagen in Hamburg mit dem sog. JugendWinWinno der internationalen DACH-Mediationsvereinigung ausgezeichnet. Den EhrenWinWinno erhielt der „Roundtable Mediation in der Wirtschaft“. Der WinWinno trägt dazu bei, dass sich etwas ändert: der Jugend-WinWinno unterstützt Aktivitäten im Bereich der Jugendförderung, der Ehren-WinWinno ehrt WinWin-Innovationen an Erwachsene. Mehr lesen »

Perspektives on Restorative Justice – Prof. Howard Zehr besucht das SIMK Hannover

(von links: Prof. Dr. Howard Zehr und Prof. Dr. Thomas Trenczek)

(von links: Prof. Dr. Howard Zehr und Prof. Dr. Thomas Trenczek)

Howard Zehr (*1944) ist Professor für Soziologie und Restorative Justice an der Eastern Mennonite University in Harrisonburg (Virginia, USA). Er ist Begründer der Restorative Justice Bewegung und einer der Väter der VictimOffender- Mediation/Reconciliation (Täter-Opfer-Ausgleich) Programme in den USA. Prof. Zehr ist vor allem auch durch seine zahlreichen Publikationen bekannt (z.B. Mediating the Victim-Offender Conflict, 1980; Retributive Justice, Restorative Justice, 1985; Changing Lenses: A New Focus for Crime and Justice, 1990, 3. Auflage 2005; The little book of restorative Justice 2002, auf deutsch gerade neu herausgegeben Fairsöhnt – Restaurative Gerechtigkeit 2010; weitere Informationen siehe auch http://en.wikipedia.org/wiki/Howard_Zehr). Howard hat am Wochenende das SIMK Hannover besucht, um einige gemeinsame Themen und Projekte zu besprechen. Am Montag Nachmittag, 22.11. lud die Waage Hannover und das SIMK zu einem Symposion über „Perspectives on Restorative Justice“ ein. Für das SIMK und die Waage Hannover ist der Besuch von Howard Zehr eine große Ehre, für die Anwesenden war es eine einmalige Gelegenheit, ein Urgestein und nachhaltigen Motor der Restorative Justice Bewegung kennen zu lernen.

Akzeptanz der Mediation in Deutschland

Eine außergerichtliche Schlichtung bei Streitfragen durch einen Vermittler hält – laut einer im Auftrag der Roland Rechtsschutzversicherung durchgeführten Allensbach-Umfrage – fast jeder Zweite für erfolgversprechend. 48 % der Bürger meinen, dass sich durch eine Mediation viele Streitigkeiten beilegen lassen. Von Personen, die schon einmal vom Mediationsverfahren gehört haben, glauben dies sogar 58 % Dass sich das freiwillige Verfahren besser eignet als ein Gerichtsverfahren, finden viele Menschen der Befragung zufolge besonders bei einer Auseinandersetzung unter Nachbarn (87 % der Verletzung von Persönlichkeitsrechten (76 % oder im Sorgerechtsstreit (60%). Mehr lesen »

Mediation und Rechtsschutzversicherer

Viele Rechtsschutzversicherungen übernehmen auch die Kosten für eine aussergerichtliche Mediation. „12 der rund 40 Rechtsschutzversicherer bieten Tarife mit Mediation an“, hat eine Recherche von Check24 ergeben. Das Vergleichsportal hat dabei erhebliche Preisunterschiede festgestellt. So kann ein Single 301 Euro sparen, wenn er sich für das günstigste Angebot entscheidet.

Deutsches Mediationsgesetz

Das Bundesjustizministerium hat am 04.08.2010 den Referentenentwurf eines Mediationsgesetzes veröffentlicht. Wesentliches Ziel des Entwurfs ist es, die Mediation und andere Verfahren der außergerichtlichen Konfliktbeilegung zu fördern. Der Entwurf stärkt die Mediation, indem er die Vertraulichkeit des Mediationsverfahrens durch eine Verschwiegenheitspflicht von Mediatorinnen und Mediatoren schützt und die Vollstreckbarkeit von in einer Mediation geschlossenen Verein- barungen erleichtert. Das (eingeschränkte) Zeugnisverweigerungsrecht knüpft nur an die Tätigkeit an, also nicht an einen vorher erreichten oder nachgewiesenen Ausbildung oder Praxis- stand. Der Begriff der Mediation und die Pflichten eines Mediators sind im Entwurf normiert. Der Zugang zur Tätigkeit als Mediator wird im Entwurf allerdings nicht geregelt. Für die richterliche Mediation soll eine ausdrückliche rechtliche Grundlage geschaffen werden. Darüber hinaus ist die Richtlinie 2008/52/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über bestimmte Aspekte der Mediation in Zivil- und Handelssachen (Mediations-RL) bis zum 20. Mai 2011 in deutsches Recht umzusetzen. Entwurf und die entsprechende Stellungnahme (PDF)