Ausbildung

Eine spezifische, hinreichend qualifizierte und umfangreiche Mediationsausbildung gehört mittlerweile zu den von der Praxis erwarteten Handlungskompetenzen von Rechtsanwälten/Justitiaren, Ökonomen, Psychologen und Sozialarbeitern/-pädagogen, Unternehmens- und Personalverantwortlichen sowie anderen Führungskräften in der Wirtschaft und anderen Unternehmen. Die gesetzlichen Mindestanforderungen für den/die sog. „zertifizierten Mediator:in“ reichen für die Bearbeitung tiefgehender Konflikte bzw. komplexer Konfliktkonstellationen  in aller Regel nicht aus, weshalb die im Qualitätsverbunds Mediation – QVM zusammengeschlossenen Verbände eine (berufsbegleitende) Vollausbildung von mindestens 200 Stunden für erforderlich halten.

Ziel guter Aus- und Fortbildungen ist nicht nur, konkretes Handlungswissen und Methodenkompetenz zu vermitteln, sondern v.a. die Entwicklung der spezifischen Mediatorenhaltung zu fördern. Wir empfehlen die Ausbildung durch akkreditierte Lehrtrainier des BMWA, BAFM oder BM, die sich den fachlichen Standards des Qualitätsverbunds Mediation – QVM verpflichtet haben. Besonderes Kennzeichen dieser Ausbildungsangebote ist neben der Praxisnähe und langjährigen Erfahrung der akkreditierten Mediationslehrer/Lehrtrainer:innen, dass die transdisziplinären Lehrinhalte in kleinen überschaubaren Gruppen mit einer intensiven Betreuung bei hoher Methodenvielfalt  durchgeführt werden.

Kennzeichen guter Mediationsausbildungen

  • Kommen die Teilnehmer/innen aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Arbeitsfeldern?
  • Ist die Gruppe nicht zu groß  (12-16 Teilnehmer? Bleibt die Gruppe konstant oder gibt es laufend Wechsel?
  • Sind die Trainer/Ausbilder auch in der Praxis auch als Mediatoren tätig? Verfügen Sie über eine differenzierte Praxiserfahrung?
  • Handelt es sich um (mediations- und didaktisch)erfahrene und (deshalb) nach den fachlichen Standards der Verbände (BAFM, BM, BMWA) zertifizierte Lehrtrainer/Ausbilder?
  • Vermittelt die Zusammensetzung des Trainerteams (insg. mindestens 3-4 Ausbilder/Lehrende) unterschiedliche Zugänge zur Mediation (unterschiedliche Herkunftsprofessionen und Anwendungsfelder)? Werden die Ausbildungsinhalte thematisch angemessen interdisziplinär vermittelt?
  • Verfügt der Anbieter der Ausbildung über eigenes Mediations-Know-how und kauft er dieses nur ein?
  • Gibt es während der Ausbildung eine permanente Begleitung und Ansprechperson/en – oder steht jedes Modul für sich und hat einen eigenen Referenten?
  • Verteilt sich die Ausbildung über einen längeren Zeitraum (mit gestalteten Lernphasen zwischen den Modulen) damit sich die spezifische Handlungskompetenz und Haltung der Mediatoren ausbilden kann?
  • Werden komplette Mediationsfälle in Rollenspielen bearbeitet? Werden die Teilnehmer dabei von den Trainern begleitet oder beleiben sie sich selbst überlassen?
  • Findet eine verpflichtende Supervision durch ausgebildete Supervisioren/Lehrtrainer statt?
  • Gibt es während der Ausbildung begleitende Schritte in die Mediationspraxis, z.B. Hospitation bei erfahrenen Mediatoren? Wird der Transfer in den Berufsalltag unterstützt?
  • Gibt es die Möglichkeit mit den mitgebrachten Konfliktfällen der TN zu arbeiten?
  • Findet eine differenzierte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der unterschiedlichen Anwendungsfelder (z.B. Wirtschaft und Unternehmen; Organisationen, Familie; Teams und Gruppen; Gemeinwesen) statt?
  • Sind die Seminarunterlagen gut verständlich und entsprechen sie dem aktuellen Stand der Wissenschaft und der Methodenvermittlung.

Zum Qualitätsverbund Mediation siehe → hier

→ weiter zum SIMK-Medthodenkoffer Medation