Obligatorische Mediation in den USA – Der Fall Monsanto

Das Unternehmen Monsanto war bis zu seiner Übernahme durch den deutschen Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer AG am 7. Juni 2018 ein eigenständiger, ab 1927 börsennotierter Konzern mit Sitz in den USA. Nach dessen Übernahme wurde der Bayer Anfang des Jahres in einem richtungweisenden Fall am Bundesbezirksgericht in San Francisco unter Vorsitz von Richter Chhabria zum Schadensersatz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Mio. Euro) veruteilt, weil er für Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup haftbar sei. Bereits im Jahr davor hatte eine Jury an einem anderen Gericht Monsanto in einem anderen Fall zu einer Millionenzahlung verurteilt. Nach diesen zwei Niederlagen soll das Unternehmen Bayer nach dem Willen eines Richters nun nach einer gütlichen Einigung mit Klägern suchen. Der zuständige Richter Vince Chhabria, bei dem mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt sind, forderte Bayer und Kläger in einer Anweisung auf, einen Mediator einzuschalten. Sollten sich die beiden Seiten nicht einigen können, werde ein Mediator gerichtlich bestellt. Zudem strich der Richter einen für Mitte Mai angesetzten Prozess vorerst.

Quellen: www.berliner-zeitung.de v. 14.9.2023
Centrale für Mediation
Verlag Dr. Otto Schmidt vom 18.09.2023 14:12