Mediatoren ermitteln nicht, es geht ihnen nicht darum, was „objektiv“ richtig oder „wahr“ ist, sondern arbeiten mit den Wirklichkeitskonstruktionen der Parteien, damit diese die Interessen und Bedürfnisse der Parteien wahrnehmen und einen Perspektivenwechsel zulassen können. Fragen sollten diesem Ziel dienen und „offen“ (nicht nur mit ja oder nein zu beantworten) eingesetzt werden.
- Einfache Fragen zur Auflockerung (z.B.: „Haben Sie gut her gefunden?“)
- Gezielte Fragen zu Wahrnehmungen, Zielen, Anliegen und Bedürfnissen
- Konkretisierende Fragen (z.B.: „Wie ist das genau abgelaufen?“)
- Fragen zu subjektiven Erklärungsmodellen und Handlungsvorstellungen
- Fragen nicht nur nach Schwierigkeiten, sondern Interessen und Ressourcen
- Zirkuläre Fragen (z.B.: „Was würde Ihr Partner wohl dazu sagen?“)
- Sokratische Fragen (Was-ist-Fragen) (z.B.: „Was ist Gerechtigkeit für Sie?“)
- Dialogisierende Fragen (z.B.: „Was sagen Sie dazu?“; „Wie kommt das bei Ihnen an?“)
- Wunder-Frage (z.B.: „Stellen Sie sich vor, es passiert über Nacht ein Wunder und der Konflikt ist gelöst. Woran merken Sie das?“, bzw. “Was passiert dann?“)
- Paradoxe Fragen (z.B.: „Was müssten Sie tun, um den Konflikt zu verschlimmern?“)
- Meta-kommunikative Fragen (z.B.: „Wie reden wir miteinander?“)
Zur Kunst des Fragens siehe S. Kessen in Trenczek et al. (Hrsg.): Praxishandbuch Mediation und Konfliktmanagement, Kap. 3.5, Baden-Baden 2017, 324 ff.